Eine gelungene Öffentlichkeitsarbeit unterscheidet den erfolgreichen vom bloß engagierten Betriebsrat. Es gibt viele gute Gründe, die Belegschaft regelmäßig und umfassend zu informieren:
1. Das Informations-Monopol des Arbeitgebers brechen. Wissen ist eine Form von Macht, die der AG ausschließlich für seine Zwecke einsetzt. Informationen verändern den Blick auf die Situation und schaffen in diesem Sinne eine neue Wirklichkeit.
2. Der Betriebsrat ist kein Geheimrat. Die MitarbeiterInnen wollen alles wissen, was ihr BR weiß. Auch unangenehme Wahrheiten müssen mitgeteilt werden – irgendwann kommt ohnehin alles raus. Wehe, wenn sich eure WählerInnen dann vom Betriebsrat hintergangen fühlen.
3. Vertrauen gewinnen. Gerade in schwierigen Situationen braucht ihr das Mandat der Belegschaft, um erfolgreich (ver-)handeln zu können. MitarbeiterInnen unterstützen den Kurs des Betriebsrats, wenn sie alle Informationen für eine eigene Entscheidung haben.
4. Den betriebspolitischen Spielraum erweitern. Viele MitarbeiterInnen überschätzen die gesetzliche Macht des Betriebsrats. Zeigt die Grenzen klar auf: Wo das Betriebsverfassungsgesetz endet, beginnt die Politik. Aufklärung ist der erste Schritt, um Interessen solidarisch durchzusetzen.
5. Eigene Erfolge darstellen. Ihr arbeitet schwer und bewirkt viel Gutes. Manchmal sind es auch nur kleine Verbesserungen, die den Arbeitsalltag leichter machen. Sprecht öffentlich darüber. Gemeinsame Erfolge verbessern auch den Zusammenhalt innerhalb des Gremiums.
6. Anlässe für persönliche Gespräche schaffen. Wenn ihr Flugblätter oder eure Betriebszeitung verteilt, kommt ihr ins Gespräch mit den KollegInnen. Ihr zeigt Präsenz im Betrieb und erfahrt, wo die Leute der Schuh drückt. Ihr könnt Fragen beantworten und Missverständnisse ausräumen.
7. Alle KollegInnen erreichen. Der eine liest gern Zeitung; die andere holt sich ihre Infos lieber aus dem Internet; der dritte lässt sich von einem Plakat beeindrucken… Kommuniziert auf allen Kanälen, um möglichst viele eurer KollegInnen zu erreichen. Spätestens bei der nächsten Wahl braucht ihr eine Mehrheit 😉