Die Schulung für WahlsiegerInnen

Die Betriebsratswahlen stehen vor der Tür: Im Frühjahr 2014 ist es wieder soweit. Wie ihr die Wahl rechtlich sauber durchführt, lernt ihr auf den Wahlvorstands-Schulungen. Aber wie gewinnt mensch eine Wahl? Dazu biete ich für ver.di b+b eine ganz besondere Schulung an.

© Markus Vogelbacher / pixelio.de | Bearbeitung (Jahreszahl verändert) von mir.

Vom 25. bis zum 27.11.2013 erarbeiten wir in Wolnzach gemeinsam die Strategie für WahlsiegerInnen:

• Wahlkampf-Themen finden und formulieren
• Plakate, Flugblätter und Broschüren für die Wahl
• Die Betriebsversammlung als Wahlkampf-Veranstaltung
• Stimmen gewinnen im Internet: Blogs, Facebook & Twitter

Ich freue mich auf drei Wahlerfolg versprechende Tage mit euch. Hier geht’s zur Anmeldung.

Warum Öffentlichkeitsarbeit so wichtig ist – 7 gute Gründe

Eine gelungene Öffentlichkeitsarbeit unterscheidet den erfolgreichen vom bloß engagierten Betriebsrat. Es gibt viele gute Gründe, die Belegschaft regelmäßig und umfassend zu informieren:

1. Das Informations-Monopol des Arbeitgebers brechen. Wissen ist eine Form von Macht, die der AG ausschließlich für seine Zwecke einsetzt. Informationen verändern den Blick auf die Situation und schaffen in diesem Sinne eine neue Wirklichkeit.

2. Der Betriebsrat ist kein Geheimrat. Die MitarbeiterInnen wollen alles wissen, was ihr BR weiß. Auch unangenehme Wahrheiten müssen mitgeteilt werden – irgendwann kommt ohnehin alles raus. Wehe, wenn sich eure WählerInnen dann vom Betriebsrat hintergangen fühlen.

3. Vertrauen gewinnen. Gerade in schwierigen Situationen braucht ihr das Mandat der Belegschaft, um erfolgreich (ver-)handeln zu können. MitarbeiterInnen unterstützen den Kurs des Betriebsrats, wenn sie alle Informationen für eine eigene Entscheidung haben.

4. Den betriebspolitischen Spielraum erweitern. Viele MitarbeiterInnen überschätzen die gesetzliche Macht des Betriebsrats. Zeigt die Grenzen klar auf: Wo das Betriebsverfassungsgesetz endet, beginnt die Politik. Aufklärung ist der erste Schritt, um Interessen solidarisch durchzusetzen.

5. Eigene Erfolge darstellen. Ihr arbeitet schwer und bewirkt viel Gutes. Manchmal sind es auch nur kleine Verbesserungen, die den Arbeitsalltag leichter machen. Sprecht öffentlich darüber. Gemeinsame Erfolge verbessern auch den Zusammenhalt innerhalb des Gremiums.

6. Anlässe für persönliche Gespräche schaffen. Wenn ihr Flugblätter oder eure Betriebszeitung verteilt, kommt ihr ins Gespräch mit den KollegInnen. Ihr zeigt Präsenz im Betrieb und erfahrt, wo die Leute der Schuh drückt. Ihr könnt Fragen beantworten und Missverständnisse ausräumen.

7. Alle KollegInnen erreichen. Der eine liest gern Zeitung; die andere holt sich ihre Infos lieber aus dem Internet; der dritte lässt sich von einem Plakat beeindrucken… Kommuniziert auf allen Kanälen, um möglichst viele eurer KollegInnen zu erreichen. Spätestens bei der nächsten Wahl braucht ihr eine Mehrheit 😉

Was ist der Unterschied zwischen Werbung und PR?

Effektive Kommunikation – Seminar an der Ruhruni Bochum

Diese Woche durfte ich eine Schulung zum Thema Öffentlichkeitsarbeit an der Ruhruni in Bochum leiten. Anja, Melanie, Uta, Michael und Peter waren eine überaus nette und lebendige Teilnehmergruppe, die es den Referenten leicht gemacht haben. Gerda Krug von Arbeit und Leben hat das Seminar organisiert und uns sehr fürsorglich und kompetent begleitet.

Den Einstieg ins Thema machte am Mittwoch Dr. Josef König, Jahrzehnte lang Pressesprecher der Ruhruni. Vom dem „alten Hasen“ konnte auch ich noch einiges lernen. Am besten hat mir seine griffige Definition des Unterschieds zwischen Werbung und Public Relations gefallen: Werbung ist, wenn ich sage: „Ich bin gut!“ PR ist, wenn ich meine Zielgruppe sagen lasse: „Du bist gut!“

Schaubild: der gesetzliche Rahmen für die Öffentlichkeitsarbeit von Betriebsräten

Der juristische Rahmen der betrieblichen Öffentlichkeitsarbeit als Schaubild. Es kommen zahlreiche Gesetze aus unterschiedlichen Rechtsbereichen zur Anwendung. Die TeilnehmerInnen meines Seminars kennen sich jetzt im Dschungel der Gesetze aus.

Theorie ist schön und gut – aber auf die Praxis kommt es an. Deshalb standen konkrete Handlungshilfen und gemeinsame Übungen im Mittelpunkt des Seminars: • Betriebsversammlungen werbewirksam vorbereiten und lebendig gestalten • In 5 Minuten eine knackige Rede schreiben • Wie Kampagnen funktionieren • So wirken Internet-Blogs in der betrieblichen Praxis • Textwerkstatt: schreiben und gelesen werden • Erfolgreicher Wahlkampf für die Betriebsratswahlen u.v.m.

Mir hat das Seminar richtig viel Spaß gemacht. Die TeilnehmerInnen und Gerda waren offenbar auch ganz angetan. Deshalb gibt’s im Herbst 2014 eine Fortsetzung in Meschede: „Interaktive Medien in der betrieblichen Öffentlichkeitsarbeit“. Den Link zum Seminarangebot von Arbeit und Leben aktualisiere ich, sobald das Programm für 2014 online ist.